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Dienstag, 25. September 2012

Die Geschichte hinter meinen Büchern

Die Geschichte hinter meinen Büchern






Karte aus einem Buch über den Prozess gegen James Stewart
Copyright:Foto Randy Stewart/ Stewart College Victoria/ Brittish Columbia
Besonders dem älteren Leser oder gar den Schottland - Kenner werden die Ereignisse in meinem Buch, besonders aber die Namen einiger handelnder Personen sehr bekannt vorkommen.
Vielleicht wird der eine oder anderer vielleicht denken, ich habe mich bei diversen Schriftsteller-Kollegen bedient. Nun dem ist nicht so, auch wenn man hier und da ganz unbewusst einige Sachen aufnimmt und verwendet, manchmal ganz unbewusst.
Doch die Parallelen in Handlung und Namen zu Robert Louis Stevensons Roman "Kidnapped - Entführt " sind nicht zufällig.
Sie basieren auf der historischen Vorlage, die ich genauso wie Stevenson nutzte.
Am 14.Mai 1752 kam es zu einem folgenschweren Mord an einem Königlichen Beamten in Appin, im Nordwesten von Schottland in der Grafschaft Argyll gelegen.
 
Der Wald von Lettermore 14. Mai1752
Aber eben, als er sich umdrehte, krachte von weiter oberhalb ein Schuss und mit seinem Knallen stürzte Glenure zu Boden.»Oh, ich sterbe!«, rief er mehrmals hintereinander.‹ »Entführt« Robert Louis Stevenson.
Und das geschah, laut der Gerichtsakten des Prozesses gegen James Stewart, wirklich an diesem 14. Mai 1752, gegen fünf Uhr abends.
Es war ein friedlicher Frühsommertag. Eine Gruppe Männer war in einem Waldstück am südlichen Ufer des Loch Linnhe unterwegs, der sich hier zum Loch Leven hin verengte. Sie waren zu viert, drei von ihnen zu Pferde, der Vierte zu Fuß.
Sie hatten gerade mit einer Fähre, einem kleinen Ruderboot, die Meerenge nahe bei dem Ort Ballachulish überquert. Der Fährmann Archibald Mac Innes hatte sie herübergebracht und zweimal hin und zurück rudern müssen, um zuerst die Pferde und dann die Männer herüberzubringen. Eine nicht ungefährliche Angelegenheit, denn die Meerenge war durch ihre Gezeitenströmung tückisch. Doch Mac Innes, der einäugige Fährmann beherrschte sein Handwerk, genauso wie man ihm das Zweite Gesicht nachsagte.
So verwunderte es keinen der Mitreisenden, als er einen gutgekleideten Mann, der um die vierzig sein mochte und dessen rotes Haar in der Sonne auffällig leuchtete, beiseite nahm und mit ihm sprach.
»Nehmt nicht den Weg durch den Wald von Lettermore Glenure, geht einen anderen über Laroch. Es wäre besser für Euch und Eure Gesundheit!«, warnte der Fährmann.
Doch Colin Campbell of Glenure winkte ab. Seit er sich auf dem Südufer befand, fühlte er sich sicher, war er heraus aus dem Land seiner Mutter, die eine Cameron war. Den ganzen Weg von Fort William nach Callert hatte er das Gefühl gehabt, als ob ein Gewehrlauf auf seinen Rücken gerichtet sei und der kalte Schweiß war ihm ausgebrochen vor Angst. Auch war ihm nicht verborgen geblieben, dass sein treuer Diener der achtzehnjährige John MacKenzie sich immer wieder zwischen ihn und das Gebüsch am Wegesrand gebracht hatte, um ihn vor den tödlichen Schüssen zu bewahren.
Colin Campbell war der königliche Verwalter, des nach dem Jakobiten-aufstand 1745/46 an die Krone gefallenen Besitzes der Camerons in Mamore und Callert und dem von Charles Stewart of Ardshiel in Appin, einem der Rädelsführer. Er wurde von den Leuten üblicherweise Cailin Ruaidh genannt, der rote Colin, wegen seines Haares.
Seine Aufgabe war das Einsammeln der Pachten und die alljährliche Neuaufteilung des Pachtlandes, das oft genug die Vertreibung der vorherigen Pächter zur Folge hatte, was aber keineswegs unüblich war.
In Appin, dem Gebiet das einst Charles Stewart gehörte war das bisher gutgegangen, aber in Mamore standen ihm die Leute offen feindlich gegenüber, so dass er schon darüber nachgedacht hatte, dem Vorschlag des Kommandanten von Fort William zu folgen, der ihm eine Eskorte Soldaten zum Schutz angeboten hatte.
Doch Colin verlegte sich lieber darauf Recht und Gesetz seiner Majestät König Georg II. mit legalen Mitteln durchzusetzen, deshalb begleitet ihn auch sein Neffe Mungo Campbell, ein junger Rechtsanwalt aus Edinburgh und ein Vertreter des Sheriffs, Donald Kennedy.
Dennoch war das ganze Gebiet in Aufruhr, denn die Tatsache, dass Glenure begonnen hatte, Stewart Besitz an Freunde und Familien-angehörige zu verpachten, sorgte für böses Blut. Es waren einige Vertreibungen geplant in Appin und die Betroffenen sahen das als eine Willkürmaßnahme an. Ärger und Wut machten sich breit. Es war nicht gut gelaufen in Callert und Mamore, aber die Konfrontation mit den nächsten Pächtern war erst in 24 Stunden fällig.
Als der kleine Trupp am Ufer des Loch Linnhe entlang ging, trafen sie einen älteren Herrn, der Colin Campbell freundlich grüßte. Es war der alte Laird von Ballachulish, Alexander Stewart, ein Veteran, der bereits während zweier Stuart-Rebellionen gekämpft hatte. Etwas, was ihn aber nicht davon abhielt Colin Campbell freundlich zu begrüßen und diesen, ein Gespräch mit dem Laird anzufangen. Glenure war von Pferd abgestiegen, während die anderen vorausritten, um ihn Ruhe und respektvoll mit Alexander Stewart zu plaudern, wobei sie beide allerdings vermieden, die bevorstehenden Enteignungen in Appin zu erwähnen. Der alte Herr begleitete sie ein Stück den schmalen Reitweg entlang, bis dieser in den Wald von Lettermore mündete.
Donald Kennedy, der ebenfalls zu Fuß ging, hatte wegen der Wärme des Tages seinen Mantel ausgezogen und ihn dem jungen MacKenzie gegeben, der ihn über den Sattel von Glenures Pferd gehängt hatte.
Schließlich bemerkte Alexander Stewart, dass er zu Boden gefallen war, und machte den Diener darauf aufmerksam, der nun zurücklief, um ihn wieder aufzusammeln.
Colin Campbell verabschiedete sich schließlich freundlich von dem alten Herrn, als der Weg beschwerlicher wurde.
Als der kleine Trupp nun dem Wald von Lettermore erreichte, waren sie weit auseinandergezogen. Zuerst ritt nun Kennedy, dann Glenure und sein Neffe Mungo, der junge MacKenzie war etwas zurückgefallen.
Keiner dachte im Geringsten, dass hier irgendeine Gefahr lauern konnte. Die Sonne schien, in den Bäumen und Büschen des Waldes lärmten die Vögel. Man konnte den blau schimmernden Spiegel der Meeresbucht unter ihnen durch das Grün schillern sehen.
Über ihnen, in den klaren Frühsommer Himmel reckten sich die Zwillingsgipfel den Ben a Bhethir. Zwischen den Büschen am Wegesrand blühten verschwenderisch Hasenglocken und wilde Primeln, und der Farn begann seine Blätter auszurollen.
Schwer zu sagen, ob Colin Campbell oder sein Neffe das alles wirklich sahen. Sie ritten nebeneinander und unterhielten sich angespannt, was sie wohl erwarten würde am kommenden Tag. Vielleicht trifteten ihre Gedanken auch schon voraus zum Gasthof in Kentallen, wo ein gutes Abendbrot und ein kräftiger Schluck auf sie warteten.
Doch schließlich wurde der Weg schwieriger und enger, schraubte sich weiter den Hügel hinauf, über ihnen ein steiler felsiger Überhang voller Büsche und Bäume, die sich vom Wind zerzaust hier festklammerten.
Mungo Campbell ritt nun voraus und sein Onkel folgte ihm in etwas größerem Abstand. Plötzlich zerriss der Knall eines Schusses die friedliche Stille des Früh-sommerabends. Glenure sackte im Sattel zusammen.
»Oh, ich bin tot ... er wird Euch auch erschießen, passt auf Euch auf ...«, oder ähnliche Worte rief er aus.
Mungo Campbell riss sein Pferd herum und eilte zu seinem Onkel, um ihm aus dem Sattel zu helfen. Nur ein Schuss war gefallen, doch der königliche Verwalter blutete aus zwei Wunden. Die Kugeln waren in seinen Rücken eingedrungen und am Bauch wieder ausgetreten.
Immer wieder verlor Colin Campbell das Bewusstsein und sein von töd-licher Furcht erfasster Neffe konnte ihm nicht helfen.
Auch die anderen Weggenossen kamen zu ihnen geeilt, sich duckend, da sie weiter Schüsse erwarteten. Doch nichts geschah.
Schließlich schickte der junge Anwalt Glenures Diener John MacKenzie mit ihrem besten Pferd in Richtung Kentallen, um Hilfe zu holen.
Sie standen alle unter Schock, was am Ende auch zu der widersprüchlichen Aussage Mungos führte, er hätte einen Mann am Berghang gesehen, in dunkler Kleidung, eine Waffe in der Hand. Allerdings sei dieser zu weit entfernt gewesen, um als Schütze in Frage zu kommen. Außerdem konnte er sich nicht erinnern, zu welchem Zeitpunkt er den Hang ein Stück hinaufgelaufen war, bevor der seinem Onkel vom Pferd geholfen hatte oder danach. Weder Kennedy noch MacKenzie hatten irgendetwas oder irgendjemanden gesehen.
Die Stelle im Wald von Lettermore war ein idealer Hinterhalt, der dem Schützen alle Vorzüge für einen perfekten Schuss geliefert hatte. Genug Deckung, einen sicheren Halt beim Schuss und einen schnellen, von keinem bemerkten Rückzug nach der Tat.
Sicher waren die Verschwörer dieses Mordkomplottes nicht darauf vorbereitete, was dieser Schuss an einem sonnigen Abend, gegen halb fünf Uhr abends, an einem einsamen Berghang in Appin auslösen würde.
Was als ein simpler Racheakt unter Clans begann, versetzte eine ganze Nation in Schock. Der König brach seinen Urlaub ab, weil man das Ganze als Signal zu einem weiteren Aufstand der Jakobiten sah. Einer der größten Menschenjagden in der Geschichte Großbritanniens wurde ausgerufen und ein Kriminalfall geboren, den selbst Agatha Christie oder Arthur Canon Doyle nicht hätten erfinden können. 
Bis zum heutigen Tage streiten sich Experten und Hobbyhistoriker darum, wer den fatalen Schuss abgefeuert hat.
Es geht das Gerücht, das die führenden Köpfe der Stewarts of Appin den Namen von Generation zu Generation weiterreichen. Doch keiner hat dieses Geheimnis je preisgegeben. 

(Quelle: Walking with murder - Ian Nimmo - der gesammte Text ist in meinem Reisbuch "Schottland auf den Spuren von Robert Louis Stevenson" zu lesen...auch die Bilder dazu)



 
Ein Teil meiner Bilbiothek zu dem Thema
 

Der Wald von Lettermore




 







 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Dienstag, 11. September 2012



Das ist das offizielle Cover für Teil 2. Es wurde von mir selbst entworfen. Das Karo/ Tartan genannt ist die Farbe der Appiner Stewarts, und auch die Brosche - das offizielle Wappen der Stewarts of Appin - ein Einhorn - und der Spruch Quidder will ye -(whither goest thou, where are you going)- ich glaube es heißt : Wohin gehst du.
Die Fotos im Hintergrund sind ebenfalls von mir und stellen ein Segelschiff im Hafen von Oban, einen Blick auf die small Isles (Rgum/ Canna / Eigg )von Mallaig und auf die selbigen von Elgol auf Skye aus dar.

Buchtrailer zu "Nichts wird die Dinge ändern Teil 2 - Ein Langer Weg



Iris Heerdegen - Nichts wird die Dinge ändern : Autorenportrait BoD - Books on Demand

Iris Heerdegen - Nichts wird die Dinge ändern : Autorenportrait BoD - Books on Demand: Kann man die Dinge ändern, wenn man durch die Zeit reist? Diese Frage stellt sich Andrea, eine junge Frau aus dem 20. Jahrhundert, die durch den Leichtsinn ihres Verlobten im Schottland des 18. Jahrhundert gestrandet ist. Doch sie muss feststellen dass sie nichts ändert, so sehr sie sich auch bemüht. Alles geschieht wie es geschehen muss. Nur das Leben des Mannes, den sie wieder aller Vernunft liebt, verändert sie. Eine unheilvolle Flucht durch Schottland und England bringt sie in große Gefahren und auch in Frankreich finden sie nicht was sie suchen. Liebe und Hass liegen nah beieinander, doch am Ende bringt ein Kind sie zusammen und die Vergangenheit wird Andreas Zukunft. Das Bild ist gemalt, die Farben sind klar. Eines für jede Zeit im Leben, nehme ich an. Die Geschichte ist erzählt …Nichts wird die Dinge ändern