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Dienstag, 3. März 2015

Je me souviens - Die Entstehung eines Romans

Je me souviens

Ich erinnere mich



Ich bin in der Endphase des Korrigierens und das Buch, welches die Fortsetzung zu den beiden Teilen von "Nichts wird die Dinge ändern darstellt, wird auf jeden Fall zur Leipziger Buchmesse in der nächsten Woche bei Amazon zu haben sein und zeitnah auch als E-Book über alle Kanäle.


Die Entstehung eines Romanes ...



Heute will ich euch aber ein wenig in die Entstehungsgeschichte dieses Teiles einführen. 
Die Grundidee war Andrea und auch Alan nach Amerika zu bringen, was zu der damaligen Zeit sicher eine Alternative zu einem Leben als Soldat gewesen wäre. 
Bei den Recherchen stieß ich zuerst auf diese Passage in den Dewar Manuskripten, einer Sammlung von Geschichten die in Appin erzählt wurden. Hier wird erwähnt, das Allan Breck mit General Montcalm in Neu Frankreich gegen die Briten kämpfte. Das brachte mich dazu mehr über diesen General Montcalm und besagte  Konflikt in Neu-Frankreich ( Kanada) zu erfahren. 

Da hatte ich mit etwas vorgenommen....

Wir als Deutsche wissen reichlich wenig über diesen Krieg im fernen Kanada, der für die Kanadier ein sehr wichtiges Ereignis ist. Die Schlacht auf der Abrahamsebene vor den Toren Quebecs am 13. September 1759, gilt als die Geburtsstunde der Kanadischen Staatengemeinschaft. Zu gleicher Zeit ist sie das Vorgeplänkel und der Startschuss des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges. Also ein Stoff für einen sehr dicken Roman...


Wenn ich für einen Roman recherchiere, ist das Internet sehr hilfreich. Ich sitze ja hier in Deutschland und kann nicht einfach so in eine Bücherei, nicht einmal eine Uni-Bibliothek gehen und Bücher über einen Aspekt der Geschichte Amerikas und Kanadas finden, der gänzlich unbekannt ist. Diana Gabaldon hat es da leichter ...
Aber ich muss sagen, das mich diese Art der Recherche auf heiße Spuren gebracht hat... Ich stieß sogar auf einen Hinweiß, das Allan Breck Stewart wirklich in Nordamerika war. 



In Seamus Carneys Buch, das ich für die beiden Teile von "Nichts wird die Dinge ändern" als Informationsquelle genutzt habe, konnte ich lesen, dass der Autor Allan Breck in den Listen der Französischen Truppen nicht finden konnte. Das hatte zwei Ursachen. 
Erstens verwendeten die Franzosen einen nom de guerre - eine Art Spitznamen, um die Leute mit gleichen Vor und Zunamen auseinander zu halte. Das galt nicht nur für die einfachen Soldaten, sondern auch für die Offiziere. Carney hatte Papiere gefunden, die die Zahlung einer Pension an einen gewissen Stuart d'Artoury ( Allan) gefunden. Daher der Name den ich Alan gab. 
Der zweite Grund für da fehlen jeglicher Spuren, ist, das 1871 der Justiz Palast und das Rathaus in Paris während der Pariser Commune in Brand gesteckt wurde und tausende von historischen Aufzeichnungen ein Raub der Flammen wurden. 
Punkt drei ist, dass Allan Breck Stewart nach dem Versuch der Campbells seiner mit Hilfe von James More MacGregor habhaft zu werden, er mit Sicherheit selbst seine Spuren verwischte. 
Das letzte Regiment in dem er diente, war jedenfalls nicht in Amerika. 
So suchte ich nach einem, dass in die Kämpfe sehr verstrickt war und fand La Sarre. 
Leider sind viele der Websites die ich bei der Recherche fand mittlerweile nicht mehr online, so das ihr die Infos selbst nachlesen könnt. Zum Glück habe ich mir das meiste ausgedruckt und in großen Ordnern aufbewahrt.


Ich machte dabei auch seltsame Funde. 
In einer PDF Datei, die sich um die Old Alliance - Das freundschaftliche Verhältnis, bzw. Bündnis Schottlands mit Frankreich gegen die Engländer -, drehte, fand ich folgendes:  Ein französischer Offizier verhörte gefangene Highlander nach der Schlacht von Carillon 1758 . Er sprach diese in Gälisch an, was einige Verwirrung und auch Angst bei den Soldaten auslöste, die glaubten, der Teufel persönlich stände vor ihnen. Sie zweifelten, dass ein Franzose Gälisch sprechen konnte, was allerdings bei den vielen Männern aus dem Hochland, die sich als Söldner in ganz Europa verdingten, nicht so erstaunlich war. Nur musste man davon ausgehen, dass sie meisten Soldaten einfache Leute waren und rein gar nichts von der Welt außerhalb ihrer Dörfer wussten.
Aber allein die Beschreibung des Offiziers genügte mir, um sicher zu sein, dass es Allan Breck Stewart war - Presently, a gigantic French officer walked up to them – Gigantic, würde ich mit groß übersetzen, denn Allan Breck war für die normalen Körpermaße des 18. Jahrhunderts sehr groß. Dass da nicht noch sein tiefschwarzes Haar oder die Pockennarben erwähnt wurden, ist auch nicht weiter verwunderlich, denn erstens trugen die meisten Offiziere Perücken und Pockennarben waren zu dieser Zeit nicht erwähnenswert, denn fast jeder hatte sie. 
Doch das sollte nicht alles sein. Beim Durchlesen der vielen Bücher zu dem Thema, die leider mit wenigen Ausnahmen Englische oder Amerikanische waren, stieß ich auf die Feinde der Franzosen und dabei besonders auf die Hochlandregimenter, die zu dieser Zeit gegründet wurden.


Es gab eine Kanadische Website, die sich besonders mit den Fraser Highlandern beschäftigte. Leider ist sie nicht mehr online. Hier fand ich Informationen und vor allen Dingen Namen, die mich verwunderten und teilweise schockierte. 



Allan Stewart of Invernahyle


Wen wundert es, das bei den Fraser Highlandern auch ein James Fraser ist .... ganz zu schweigen von dem armen Simon Fraser of Balnain, der in Saratoga fiel.
Das war allerdings sehr verwunderlich ... und ich fragte mich damals, ob Diana Gabaldon nicht auch über diese Seite gestolpert ist. 

Randy Stewart - Hinter ihm das Chateau Frontenac und die Altstadt von Quebec

Viele nützliche Infos verdanke ich auch Randy Stewart. Es ist Captain bei einen Reanactment  Regiment in Victoria/Britisch Columbia: 
Hauptberuflich führt er jedoch eine Sprachschule in Victoria und ist eine begeisterter Sammler von jakobitischen  Artefakten.
Ihm verdanke ich zahlreiche Fotos, Karten und ähnliches, das ich für die Cover nutzte.
Gorget - Halsberge der Fraser Highlander

Die Charaktere 

In "Je me souviens - Ich erinnere mich", tauchen einige neue Charaktere auf. 
Charles MacDonald dürfte schon bekannt sein, von den anderen Büchern. Auch Alans Halbbruder Ewan. 
Was die Namen angeht, habe ich da nicht meine Fantasie spielen lassen. Ich verwende immer welche aus historischen Quellen. 


Musterungsliste der Fraser Highlander
Musterungsliste der Fraser Highlander




Charles MacDonald, ersetzt hier quasi Captain John MacDonnell.

Auch bei den Französischen Soldaten und Offizieren habe ich das getan.


Alan ( Capitaine D'Artoury) ersetzt Capitaine  Palmarollen. Die unterstrichenen Soldaten sind in Kanada gefallen. Hier sieht man auch, was man unter einem nom de guerre versteht. 
Das selbe gilt auch für die Bewohner von Quebec und Saint Roche.



Wer mehr über den gesamten historischen Hintergrund erfahren will, auf YouTube gibt es mehrere Videos, die Mitschnitte einer Sendung von Arte sind, die anlässlich den 250 Jahrestages der Schlacht von Quebec 2009 ausgestrahlt wurde.


























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